Stadtbesichtigung

Sehenswürdigkeiten der Stadt Belgrad

Belgrad, übersetzt so viel wie Weiße (beo-) Stadt (-grad), ist die Hauptstadt der Republik Serbien. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist sie zudem gleichzeitig die bevölkerungsreichste Stadt Serbiens, sowie dessen politische, kulturelle und wirtschaftliche Metropole.

Die  pulsierende Millionenstadt, malerisch an Donau und Save gelegen, ist geprägt von einer 7.000 Jahre alten Geschichte und hat nicht nur eine tolle Lage mit allen Vorzügen, sondern auch Kultur und enorm viele Sehenswürdigkeiten zu bieten! 

Belgrad ist eine einzigartig aufgeheizte, dynamische und wilde Stadt. Das Nachtleben gilt auch international als legendär! Ein absolutes Highlight der Stadt sind die rund dreihundert Bar-, Restaurant und Clubschiffe, die an Belgrads Flussufern anliegen. Von kleinen, urgemütlichen Restaurantbötchen bis zu Clubschiffen, die mehrere tausend Personen fassen, ist alles dabei. In tropischen Sommernächten springt man gerne schonmal zur Abkühlung über die Reeling ins Wasser, um wieder an das Ufer zu schwimmen - und weiter zu feiern!

Kalemegdan

Der schönste und größte Belgrader Park, gleichzeitig auch der bedeutendste kulturhistorische Komplex, in dem die Belgrader Festung oberhalb der Mündung der Save in die Donau dominieren. Die Bezeichnung Kalemegdan bezieht sich lediglich auf das Plateau rings um die Festung, das im 19. Jh. in einen Park umgestaltet wurde. War die Festung der militärische Hauptstützpunkt Belgrads, so diente das Plateau dazu, den Feind zu beobachten und ihm kampfbereit die Stirn zu bieten. Folglich ist auch der Name auf die türkischen Worte kale = Festung und megdan = Feld zurückzuführen. Die Türken nannten den Kalemegdan auch noch Fićir-bajir, was soviel bedeutet wie „Hügel zum Nachdenken“. Der Kalemegdan beherbergt das Militärmuseum, den Kunstpavillon "Cvijeta Zuzorić", das Städtische Institut für Denkmalschutz, den Zoologischen Garten, einen Kindervergnügungspark, eine größere Anzahl von Sportplätzen, Gastgewerbeeinrichtungen u.a.

Platz der Republik

Der Platz der Republik erstreckt sich auf der Fläche zwischen der „Gradska kafana“ (Stadtcafé), dem Kino „Jadran“, dem Nationaltheater und dem Haus der Streitkräfte Serbiens.

Der gegenwärtige Platz wurde nach der Zerstörung des Stambol-Tors (1866) und nach der Errichtung des Nationaltheaters (1869) gebildet. Das von den Österreichern Anfang des 18. Jh. erbaute Stambol-Tor befand sich zwischen dem Fürst-Mihailo-Denkmal und dem Nationaltheater. Das war das größte und schönste Tor zu der Zeit, als die Stadt von einer Umschanzung umgeben war. Durch dieses Tor führte der Weg nach Konstantinopel (Istanbul), wonach es auch seinen Namen erhielt. Im Volk blieb das Stambol-Tor auch danach in Erinnerung, weil die Türken auf dem davor liegenden Platz die Exekution der „Raya“ (nichtmuslimische Bürger) vollzog, indem sie auf einen Pfahl gespießt wurden. Bei der Einnahme Belgrads (1806) wurde vor diesem Tor Vasa Čarapić, der bekannte Heerführer aus dem Ersten Serbischen Aufstand, tödlich verwundet. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde die unweit dieser Stelle gelegene Straße nach ihm benannt und auch ein Denkmal errichtet.

Skadarlija

Skadarlija ist ein alter böhmischer Stadtteil von Belgrad. Besonders für kulturell interessierte Touristen ist dieser Ort sehr anziehend. Skadarlija ist ein altes Künstlerviertel, das im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Treffpunkt vieler Bekannter Persönlichleiten war. Die Künstleratmosphäre durchzieht den ganzen Stadtteil. Heute ist  Skadarlija vor allem wegen seiner Galerien und Antiquitätenläden bekannt. Hier kann man ausgiebig stöbern und den Tag in einem der guten Restaurants ausklingen lassen. In den zahlreichen Souvenirläden lassen sich interessante Erinnerungen erstehen. In dem Haus des verstorbenen Malers und Dichters Djura Jakcis finden noch heute Lesungen und Dichterabende statt. Die bekanntesten Cafés / Restaurants sind: Dva bela goluba (zwei weisse Tauben), Tri sesira (drei Hüte), zlatni bokal (goldige Karaffe)…

Denkmal Djura Jaksic

Das Malerhandwerk lernte er in Wien und München. Er war Lehrer in verschiedenen Orten Serbiens  und gehört zu den ausdrucksvollsten Erscheinungen der serbischen Romantik. Leidenschaftlich, mit ausgelassener Phantasie, feurigen Emotionen, rebellisch und freiheitsliebend, mit einem romantischen Pathos schrieb er Gedichte über die Freiheit und gegen die Tyrannei und Verse lyrischer Bekenntnisse, voll tiefen Schmerzes. (Eine Gedichtsammlung widmete er Fürst Milan). Er hinterließ rund vierzig Erzählungen, davon sind einige als Romane gedacht. Er schrieb auch drei Dramen: „Stanoje Glavaš“, „Wanderung der Serben“ (Seobe Srba)  und „Jelisaveta“. Đura Jakšić ist mit einer der begabtesten serbischen Maler des 19. Jh. und ausdrucksvollsten Vertreter der Romantik in der serbischen Malerei. Er wurde als einer der geschätztesten und beliebtesten Künstler Belgrads beigesetzt.

Kirche (Arhangel Mihail)  

Zwischen 1837 und 1840 in einer stilistischen Mélange aus Klassizismus und Barock erbaut, ist diese serbisch-orthodoxe Kirche eines der bedeutendsten Heiligtümer des Landes. Ihr Innenleben besticht durch reiche Dekorationen, wobei ihr Wert auch in der Schatzkammer liegt, wo Relikte serbischer Heiliger, wie die von König Uroš oder die des Despoten Stefan Štiljanović enthalten sind.

Residenz von Gräfin Ljubica

Zwischen 1829 und 1831 entstand im serbischen Balkanstil (= Mischung aus orientalischen und klassizistischen Dekorationen) diese Residenz für Ljubica, die Frau des Grafen Miloš Obrenović, und deren Söhne. Heute wird das Haus als Teil des Belgrader Museums verwendet und beherbergt permanente Ausstellungen.

Knez Mihailova

Eine Fussgängerzone und Einkaufsmeile - sie ist vom Gesetz geschützt als eine der ältesten und wertvollsten Stadtteile mit Denkmälern, mit einer Reihe von repräsentativen Gebäuden und Bürgerhäusern, die Ende der siebziger Jahre des 19. Jh. entstanden sind. Man geht davon aus, dass hier schon zur Römerzeit die Stadtsiedlung Singidunum bestanden hat und während der Türkenzeit sich hier von Gärten, Brunnen und Moscheen gesäumte Straßen dahinschlängelten. Mitte des 19. Jh. befand sich im oberen Teil der Garten des Fürsten Aleksandar Karađorđević. Nachdem Emilijan Josimović 1867 den revolutionären Plan Belgrads erstellt hat, wurde die Straße schnell gebaut und bekam ihre Physiognomie und ihren Inhalt. Es wurden Häuser gebaut, in die die einflussreichsten und reichsten Familien aus Handel und Politik Belgrads einzogen.

Terazije

Terazije umfasst das Gebiet von der Sremska Straße bis zur Straße Kralja Milana.

Das ist der bekannteste Belgrader Platz. Er begann in der ersten Hälfte des 19. Jh. Gestalt anzunehmen. In den vierziger Jahren verfügte Fürst Miloš Obrenović, dass  die serbischen Handwerker, besonders Schmiede und Kesselschmiede, aus dem Stadtgebiet in der Umschanzung, wo sie mit der türkischen Bevölkerung vermischt waren, aussiedeln und sich Häuser und Geschäfte an der Stelle der gegenwärtigen Terazije bauen. Ilije Čarapić, (Vasa Čarapićs Sohn), der eine Zeitlang auch Bürgermeister der Belgrader Gemeinde war, wurde die besondere Aufgabe zuteil, den Handwerkern Grundstücke auf der Terazije zu verteilen; wer immer auch einwilligte, ein Grundstück abzustecken, bekam es kostenlos.

Über die Entstehung des Namens Terazije (Waage) hielt der Historiker und Schriftsteller Milan Đ. Milićević folgendes fest: „Für die Wasserversorgung der Stadt Belgrad errichteten die Türken entlang des đeriz (gemauerter Wasserkanal), der das Wasser aus den Quellen in Mokrilug aufnimmt, in bestimmten Abständen Türme, an denen das Wasser über Wasserrohre geleitet wurde, um die Wasserkraft für den weiteren Durchfluss zu erhöhen“. Einer dieser Türme befand sich an der Stelle des heutigen Terazije-Brunnens. Da die Türken diese Türme „terazije na vodu“ (Wasserwaagen) nannten, bekam dieser Platz den Namen Terazije.

Kathedrale des Heiligen Sava

Mit ihrer Grundfläche von 3.500 m² ist diese serbisch-orthodoxe Kathedrale die größte Kirche der Balkaninsel und eine der größten orthodoxen Sakralbauwerke weltweit. Der Durchmesser ihrer Kuppel übersteigt sogar den der Hagia Sophia in Istanbul. Die Kirche wurde dem Hl. Sava, dem ersten serbischen Erzbischof und Nationalheiligen geweiht und entstand dort, wo einst die sterblichen Überreste des Heiligen verbrannt worden waren.

Nationaltheater

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet und am Platz der Republik gelegen, ist das Theater in einem Gebäude untergebracht, das 1869 nach Entwürfen von Aleksandar Bugarski erbaut worden ist. 1986 wurde es rekonstruiert. Es blieb auch während der NATO-Bombardements 1999 geöffnet. Zum Nationaltheater gehören zudem die Belgrader Oper sowie das Ballett der Stadt. Die großen Opern, Dramen und Ballettaufführungen werden in der Großen Halle gegeben.

Die Kneipe "Fragezeichen"

Liegt in einem der ältesten Häuser in Belgrad, das im Jahr 1823 von einem Händler gebaut wurde. Im Erdgeschoss hat er auch eine Kneipe geöffnet. Der berühmteste Gast in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert war der Schöpfer der serbischen Gegenwartssprache Vuk Stefanovic Karadzic. Nach mehreren Besitzern , ist es im Jahr 1885 von einem Händler gekauft, der sie "In der Kathedrale" genannt hat. Dies führte zu einem Aufstand der Priester und der Besitzer hatte den Namen ändern müssen. Vorübergehend hat der Besitzer über der Tür ein Fragezeichen aufgehängt, das hier bis er einen neuen Namen findet, bleiben sollte. Das Fragezeichen steht nach 125 Jahren noch über dem Eingang der Knepie, die immer noch diesen Namen trägt. 1834 wurde  im ‘Fragezeichen’ zum ersten Mal Billiard gespielt.

Nationalmuseum

Das Nationalmuseum (serbisch Народни музеј/Narodni muzej) in Belgrad, Serbien wurde 1844 gegründet. Es befindet sich am Platz Trg republike an der Stelle, wo das einstige Stadttor Stambol kapija stand. Das Museum beherbergt heute über 400.000 archäologische und Kunstobjekte, unter denen viele herausragende Meisterwerke sind. Das Serbische Nationalmuseum hat eine bedeutende frühgeschichtliche Sammlung der neolithischen Starčevo-, Vinča- und Lepenski-Vir-Kulturen. Bedeutend sind insbesondere die Skulpturen aus Lepenski Vir. Die archäologische Abteilung zeigt auch eine Mumie eines ägyptischen Priesters aus der ptolemäischen Epoche sowie Waffen und metallurgische Objekte der Kelten.Unter den 1005 Objekten der griechischen Epoche finden sich Keramiken sowie Goldmasken. Die römische Sammlung zeigt insbesondere archäologische Funde aus Sirmium, Singidunum, Viminacium, Mediana und Justiniana Prima. Insbesondere sind die spätantiken Funde von Bedeutung, darunter die Belgrader Kamee und ein Bronzekopf Konstantins des Großen.